Bildungslandschaft Osttirols stärken
Die Eröffnung des Bildungshauses Osttirol im Widum St. Andrä wurde mit einem Begegnungstag gefeiert. Am Begegnungstag wurden der Leader-Endbericht zum Projekt „Bedarfserhebung Erwachsenenbildung in Osttirol und strategische Ausrichtung des Bildungshauses Osttirol. (L7-LEADER14_20-OSTT-75) einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Präsentiert wurden unter anderem 18 Maßnahmen zur Stärkung der Bildungslandschaft Osttirol. Der Bericht und die darin enthaltenen Maßnahmen stellt das Endprodukt eines etwa 1 ½-jährigen Prozesses zur (Neu-)Positionierung des Bildungshauses Osttirol in die Bildungslandschaft der Region dar.
Folgende Maßnahmen für die Bildungslandschaft Osttirol wurden erarbeitet:
Gemeinsame Abstimmung der Angebotsentwicklung
Die wichtigsten Player der Erwachsenenbildung in der Region stimmen ihre Angebote gemeinsam ab und beugen damit Konkurrenz vor.
Gemeinsame Jahresthemen
Die Bildungsanbieter einigen sich auf ein Jahresthema, das in einer Veranstaltungsreihe innerhalb von einer oder mehrerer Wochen bespielt wird. Dadurch wird die Kooperation gefördert und die Wahrnehmung der Anbieter erhöht.
Bildung geht raus – externe Lernräume schaffen
Wirtschaft und Regionalentwicklung stellen externe Lernräume zur Verfügung und schaffen damit eine andere Atmosphäre sowie erste Vernetzungen mit den Bildungseinrichtungen.
Nischenthemen ansprechen
Viele Themen sind in der Gesellschaft wenig präsent, auch wenn sie gesellschaftlich bedeutend sind. Die Erwachsenenbildung ist hier gefordert, auch diese Themen kooperativ anzusprechen.
Mitdenken bildungsferner Gruppen
Die Bildungslandschaft ist in der Pflicht, verstärkt auch diese Personen in die Angebote mit einzubeziehen.
Care- und Mobility-Angebote ausbauen
Durch den Ausbau von Kinderbetreuung , Anbieten von Online-Formaten oder die Organisation von Bildungsfahrgemeinschaften (Mikro-Mobilitätsangebote) könnte Gruppen, die immobil sind entgegen gekommen werden.
Bildungsformate evaluieren
Die Ansprüche hinsichtlich Bildungsformaten änderten sich in den letzten Jahren zum Teil dramatisch. Es gilt, die angebotenen Formate in Osttirol zu evaluieren und ggf. neu aufzusetzen. Dies kann auch gemeinsam geschehen.
Vorteile von stationärer Erwachsenenbildung hervorheben
Stationäre Bildungseinrichtungen bieten viele Vorteile gegenüber alternativen Bildungsplattformen. Diese Vorteile müssen klar kommuniziert werden.
Kooperationskultur in Osttirol pflegen
Die Zusammenarbeit in der Erwachsenenbildung ist bereits heute eine sehr gute. Es gilt, die bestehende Kooperationskultur aufrecht zu erhalten und dort zu fördern und einzufordern, wo diese noch nicht adäquat ausgebildet ist.
Klärung des Leads in der Bildungslandschaft
Bisher fühlt sich keiner der Player verantwortlich für eine zukunftsgerichtete Entwicklung der Bildungslandschaft Osttirol. Hier muss ein Akteur klar die Führung übernehmen und von allen anderen Stakeholder*innen adäquat unterstützt werden.
Bildungsplattform und gemeinsame Kommunikation
Gemeinsam mit allen Bildungsanbietern in der Region könnte eine Bildungsplattform aufgebaut werden, die die Bildungsangebote der Region gesammelt darstellt. Über die Plattform lassen sich Information einholen, Kurse buchen und Unterlagen zu den Kursen downloaden. Gerade aufgrund von Anonymität und Flexibilität ist es wichtig, Online-Formate bei zukünftigen Angeboten mitzudenken.
Leitbild Bildung Osttirol / Südalpenraum
Gemeinsam mit allen Playern der Bildungslandschaft Osttirol (Wirtschaft, Regionalentwicklung, Gemeinden, Bildungs-interessierte, Bildungsanbieter etc.) sollte ein gemeinsames Verständnis für die Bildungslandschaft der Zukunft geschaffen und ein gemeinsames Leitbild für die Zukunft erstellt werden.
Bildung stärker in Leitbildern positionieren
Derzeit kommt das Querschnittsthema Bildung in Leitbildern nur am Rande oder gar nicht vor. Bildung sollte in Zukunft stärker in Leitbildern berücksichtigt werden.
Inhaltsworkshop Jugend
Im Rahmen einer Leitbilderstellung wäre auch der konkrete Einbezug der Wünsche und Bedarfe der Jugendlichen bedeutend. Problem- und Interessenslagen könnten so adäquat ausgelotet werden.
Inhaltsworkshop Wirtschaft und Regionalentwicklung
Auch der Einbezug der Wünsche und Bedarfe der Wirtschaft und Regionalentwicklung wäre im Rahmen einer Leitbilderstellung bedeutend.
EU-Projekt Modellregion Bildungslandschaft Osttirol und Bildungshubs
Um die geringen Ressourcen nicht zu stark zu strapazieren, könnte ein EU-Projekt zum Thema eingereicht werden. Für dezentrale Veranstaltungen und Online-Formate sind Bildungshubs sind in den einzelnen Talschaften denkbar.
Forschungs- und Wirtschaftskooperationen vertiefen
Verbindungen mit Universitäten sowie mit der Wirtschaft können einen Mehrwert bringen.