Maria-Verkündigungs-Kapelle
Um 1700 wurde diese Kapelle nördlich und etwas unterhalb des Weilers Hinterspadegg erbaut. Das erste Mal wird sie erst 1713 bei Erhalt der Messlizenz genannt. 1813 (bez. am Giebel) erfolgte eine Umgestaltung der Kapelle. 1959/60 und 1991/92 wurde sie restauriert. Der einjochige Bau über nahezu quadratischem Grundriss mit dreiseitigem Abschluss wird von einem geschmiegten Satteldach mit offenem Dachreiter (mit neuer Glocke) bedeckt, die Außenwände sind durch Putzpilaster gegliedert. Das Innere ist von einer Tonne mit Spitzkappen überwölbt, der Chor durch einen Gurt über flachen Pilastern abgesetzt. Dort steht ein, unter Verwendung von älteren Teilen, um 1700 geschaffener Altar. Das Antependium enthält ein Bild des hl. Benedikt als Einsiedler in der Höhle von Subiaco; die Pedella enthält die Darstellung der sterbenden hl. Maria Magdalena. Gedrehte Säulen rahmen das Altarblatt (19. Jh.) mit einer Verkündigung Mariens (nach dem Vorbild der SS. Annunziata in Florenz) und tragen auf seitlich angebrachten Konsolen Engelsfiguren (um 1660, Josef Wittwer aus Imst zugeschrieben). Im Auszug, eingebunden in schwerem Akanthusdekor, kämpft der Erzengel Michael mit dem Teufel (um 1670, dem Stamser Stiftsbildhauer Andreas Thamasch zugeschrieben und ursprünglich am Altar der 1672 errichteten Kapelle auf der Stamser Alm situiert). Vor dem Altarbild steht eine spätgotische, im 19. Jhd. überarbeitete Mondsichelmadonna; auf Konsolen an den Chorpilastern sind Figuren der beiden Franziskanerheiligen Franziskus und Antonius (um 1730) angebracht; an den Wänden hängen schöne Stationsbilder aus der 1. Hälfte des 18. Jhds.