Musik für die Seele mit der Militärmusik Tirol!
Möglicherweise haben so manche Besucherinnen und Besucher am 9.11.21 mit einer ganz anderen Musik gerechnet, als sie zum Gottesdienst und zur geistlichen Abendmusik mit der Militärmusik Tirol kamen. Schon nach den ersten Klängen zum Einzug der Hl. Messe wurde deutlich, dass hier „Musik für die Seele“ gespielt werden wird. Unter diesem Titel lud die Gefängnisseelsorge im Ziegelstadel, als ökumenisches und interreligiöses Team in die Jesuitenkirche.
Die Militärmusik Tirol spielt längst nicht nur zu militärischen Zeremonien auf. Wichtiger Teil ihrer Aufgabe, das Bundesheer in der Öffentlichkeit zu repräsentieren, sind auch Benefizanlässe. Die Spenden des geistlich-musikalischen Abends ging an die Seelsorge im Gefängnis.
Die Jesuitenkirche in Innsbruck ist bekannt für ihre anspruchsvolle Akustik, die Oberst Hannes Apfolterer mit dem eindrucksvollen Klangkörper der Militärmusik Tirol meisterhaft zu bespielen wusste. Die größtenteils jungen Soldaten zeigten ihr ganzes Können in der sakralen Blasmusik, zudem kam noch die einzige Soldatin im Orchester, die mit ihrer herrlichen Stimme den Gesang im Kirchenraum zum Erklingen brachte.
Musik für die Seele war ein Zeichen von Mensch zu Mensch, eine Geste, welche die Seelen beruhigen will. Mit ihrer Musik riefen die Verteidiger des Landes denjenigen, die Land und Leute von innen geschädigt hatten und darum ihre Strafe absitzen zu: Wir haben euch nicht vergessen! Es sollte ein Bewusstsein gebildet werden für die Anliegen der Seelsorge im Ziegelstadel. Die Aussagekraft der Musik findet ihren Weg über Sinne und Gemüt. Denen, die hinter den Gefängnismauern aus dem Blickfeld der Gesellschaft verschwinden, wurde nicht nur durch die Spenden verdeutlicht: Resozialisierung ist möglich - Euer Platz in der modernen Gesellschaft steht trotz der Straftat offen. Diese Botschaft, die gegen Verbitterung und Vorurteil anklingt, haben Militärmusiker mit Talent und Fleiß verkündet. Diese Aktion der Militärmusik und Gefangenen-Seelsorge hat das Potential auch in den kommenden Jahren zu einer guten und starken Geste der Menschlichkeit und christlicher Grundhaltung zu werden.