Zahlen und Fakten zum Thema Missbrauch
Zum Thema Missbrauch in der Kirche und den daraus resultierenden finanziellen Entschädigungen kursieren viele Informationen, die mitunter ungenau und zu wenig detailliert sind. Aus diesem Grund finden Sie im Folgenden Informationen, die auch als Argumentationsgrundlage für Gespräche dienen können. Erfasst sind die Daten bis zum 31. Dezember 2022.
- Auf dem Gebiet der Diözese Innsbruck sind rund 20 Prozent der österreichweit registrierten Missbrauchs-Vorfälle im kirchlichen Bereich geschehen.
- 587 Frauen und Männer, die von Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen auf Diözesangebiet betroffen sind, haben sich an eine Opferschutzeinrichtung gewendet. Insgesamt wurden von diesen Personen 1496 Vorfälle gemeldet. Rund zwei Drittel davon betreffen Vorfälle in den 60-er und 70er-Jahren.
- In 65 Prozent der gemeldeten Fälle geht es um körperliche und damit einhergehende psychische Gewalt. 25 Prozent der gemeldeten Fälle betreffen sexuelle Gewalt, der Rest betrifft Vorfälle aus einem Mix von körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt.
- 80 Prozent der Übergriffe ereigneten sich in Heimen und Betreuungseinrichtungen, die meist von Ordenseinrichtungen getragen wurden. 10 Prozent betreffen Vorfälle in Internat, Schule und Kindergarten, 4 Prozent ereigneten sich in Pfarren.
- Insgesamt wurden von kirchlichen Einrichtungen auf dem Gebiet der Diözese Innsbruck rund 6,6 Millionen Euro an finanzieller Hilfe ausgeschüttet. 660.000 Euro wurden für Therapien geleistet. Der überwiegende Teil des Geldes stammt von Ordensgemeinschaften. Die Diözese Innsbruck hat Zahlungen von rund 1,6 Millionen Euro, davon 500.000 Euro Therapieunterstützung geleistet. Für die Opferschutz-Zahlungen wurden keine Gelder aus dem laufenden Kirchenbeitrag verwendet. Die Zahlungen konnten durch Zinserträge aus Rücklagen abgedeckt werden, Liegenschaften mussten keine veräußert werden.